Vom 30.10- 07.11 fanden am Tegernsee in Bad Wiessee die 24. Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft statt. Trotz Corona-Maßnahmen, wie 3G und Maskentragen im Turniersaal (außer am Brett) fand das Turnier großen Anklang und war hochkarätig besetzt.
Unter den 350 Teilnehmern im Feld, das vom GM Santos Latas Jaime aus Spanien angeführt und auch gewonnen wurde, befanden sich neben zahlreichen GM, IM und Spitzenspielern auch zahlreiche ambitionierte Amateure. Auch der Kölner Schachverband war u.a. durch zahlreiche Spieler von den KKS, Ford, Niederkassel und Lasker vertreten.
Von den Bergischen Schachfreunden nahmen mit Volker Kühnast, Jürgen Hertling und Ihrem Berichterstatter Jochen Eilers drei furchtlose Spieler teil.
In der malerischen Kulisse des Tegernsees bei teilweise strahlendem Sonnenschein erlebten wir eine wunderschöne Schachwoche mit Wanderungen, spannenden Partien ab 16.00 Uhr und danach beim Tagesausklang mit kulinarischen und geistigen Genüssen.
Auch „schachlich“ war das Turnier für uns ein Erfolg und wir waren alle drei mit Abschneiden im hochkarätigen Feld zufrieden.
Volker war mit einer Elo von 1788 als 247er von 350 Teilnehmern gestartet. Nach einem leichten Auftaktsieg gegen eine Nachwuchsspielerin sah er sich sieben Gegnern mit einer Elo von im Schnitt über 2000 Punkten gegenüber. Volker spielte sehr gut und solide. Lohn der Mühe: er holte gegen die sieben Gegner insg. 2,5 Punkte und konnte sich über einen Elo-Zuwachs von 24 Punkten freuen. Seine beste Partie spielte er in Runde zwei, als er nach einer Zeitnotschlacht gegen Armin Höller aus Weilheim mit einer Elo von 2022 gewinnen konnte. Ich muss meine (augenzwinkerde) Meinung über seine „Kaffeehauseröffnungen“ doch noch einmal überdenken 😊.
Bärenstark spielte auch Jürgen Hertling. Mit einer Elo von 1751 gestartet, holte er in ersten sechs Runden drei Punkte gegen einen Gegnerschnitt von 1902 Elo-Punkten. In der siebten Runde hatte Jürgen die Gelegenheit, gegen die Kaderspielerin des DSB, Svenja Butenandt vom SC Bayern München mit einer Elo von 2047 zu spielen. Leider gab es hier trotz guter Gegenwehr eine Null. Am Schluss musste Jürgen dem hohen Tempo und der starken Gegnerschaft etwas Tribut zollen, schaffte aber am Ende eine Elo-Performance von ca. 1800 Punkten.
Ich war mit meinen 1991 Elo-Punkten auf Startrang 161, also in der Mitte des Feldes gelistet. In der ersten Runde hatte ich nach einem Gambit einen Spieler mit Elo 2153 am Rande einer Niederlage, verlor aber leider im Endspiel noch.
Dann lief es besser. Ich holte einige Punkte, konnte zwei starke Jugendliche (diese werden von Os gerne spaßeshalber „kleine Monster“ genannt) auf Distanz halten und spielte u.a. gegen Ingo Lindam von Lasker, der eine Elo von 2143 hat und 41 wurde, remis. In der letzten Runde bekam ich es dann „zur Belohnung“ mit einem IM aus Berlin zu tun, der meine Eröffnungsfehler beim „Rentner“ leider gnadenlos offenlegte und mich überspielte.
Insgesamt hat uns das von GM Sebastian Siebrecht hervorragend organisierte Turnier sehr gut gefallen und wir werden sicherlich wiederkommen.
Jochen Eilers