Eine unangenehme Niederlage kassierten die BSF im vierten Saisonspiel. Im Auswärtsspiel bei der SG Ennepe-Ruhr-Süd 1 in der Nähe von Wuppertal mussten wir schmerzlich feststellen, dass die „Trauben in der NRW Klasse hoch hängen“. Wir trafen auf sehr spielstarke und theoretisch beschlagene Gegner, die alle eine deutlich höhere DWZ als wir hatten.
Dabei fing es sehr viel versprechend an.
Am dritten Brett hatte Hans-Josef Weiser nach der Eröffnung eine ausgeglichene Stellung erreicht. Diese geriet nie aus dem Gleichgewicht und verflachte schnell. Somit war das Remis die logische Folge.
An Brett Sieben brachte uns Oswald Gutt sogar in Führung. Sein jugendlicher Gegner schien ihn mit Schwarz gerade überrollen zu wollen und startete gegen Ossis König auf der offenen h-Linie einen Königsangriff, was sehr gefährlich aussah. So einfach lässt sich unser routinierter Vorsitzender aber nicht ins Bockshorn jagen. Mit guten Zügen wehrte er den Angriff ab und nutze dann die Schwächen und den Entwicklungsrückstand des Gegners aus. Gegenangriff, Freibauer, Qualle, Aufgabe. Nicht schlecht, „alter Os“, weiter so 😊
Am zweiten Brett kam das Zweispringerspiel im Nachzug, einer von Manfred Harringers Leibvarianten, aufs Brett. Sein Gegner zeige sich aber bestens vorbereitet und ging mit einem positionellen Vorteil – „guter Springer gegen schlechter Läufer + Damen“- ins Endspiel. Dieses münzte er trotz der starken Gegenwehr Manfreds sicher um.
Auch Harm-Wulf Thelen, der bisher eine sehr starke Saison gespielt hat, kam in der Französischen Eröffnung am sechsten Brett leider „etwas unter die Räder“. Mit guten Theoriekenntnissen erspielte sich sein Gegner Zug um Zug größere Vorteile, so dass Harm-Wulf das kommende Matt nicht mehr verhindern konnte.
Stefan Bosbach spielte am Spitzenbrett eine starke Partie. Schon nach fünf Zügen! hatte sein Gegner 30 Minuten Bedenkzeit verbraucht, da Stefan ihn mit seinem vierten Zug überrascht hatte. Nach intensivem Spiel stand die Partie vor der Zeitkontrolle ausgeglichen und endete folgerichtig Remis. 😊
Nuh Türkkan vertrat Christian Heckötter und spielte an Brett Acht. Nach der Eröffnung geriet er in eine passive Stellung, befreite sich aber mit einem Bauernopfer aussichtsreich. In komplizierter Stellung hatte Nuh im Anschluss durchaus gute Chancen und gestaltete das Spiel offen, musste sich aber letztendlich seinen Gegner geschlagen geben.
Am fünften Brett hatte Ihr Berichterstatter nach der Eröffnung eine ausgeglichene Stellung erspielt. Leider fasste ich am Damenflügel einen falschen Plan, verlor in der Folge einen Bauern und stand zwischenzeitlich auf Verlust. Im Turmendspiel konnte mein Gegner den Mehrbauern aber glücklicherweise nicht umsetzen und ich hielt die Partie remis.
Die längste Partie des Tages spielte Philipp Gelsok am vierten Brett. Im Wolga-Gambit kam eine lange Theorie-Variante aufs Brett, die sein Gegner bestens kannte. In bedrängter Stellung musste Philipp eine Qualität für einen Bauern geben. Obwohl er im Anschluss wegen seines weit vorgerückten Freibauers gute Remis- Chancen hatte, setzte ich die Qualität schließlich durch.
Damit war der verdiente Endstand von 5,5:2,5 aus Sicht von Ennepe erzielt. Wir befinden uns jetzt mit vier Punkten immer noch mit gutem Abstand zu den Abstiegsplätzen. Dieses Polster dürfte auch nötig sein, da wir in den nächsten Spielen gegen die beiden Erstplatzierten aus Bonn und Solingen antreten müssen. Trotzdem versuchen wir, auch hier den ein oder anderen Punkt zu ergattern.
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers