Philipp Gelsok verteidigt den Titel des Vereinsmeisters der BSF

Philipp Gelsok konnte sich nach einer spannenden Vereinsmeisterschaft den Titel des Vereinsmeisters 21/22 sichern und seinen Erfolg von 2019/2020 erfolgreich verteidigen. 2020/2021 gab es „nur“ eine Online-Vereinsmeisterschaft, die Volker Kühnast gewann.

Die diesjährige Vereinsmeisterschaft war spannend, wie lange nicht mehr. Nach dem Turnier standen mit Philipp Gelsok und Jochen Eilers, Ihrem Berichterstatter, zwei Spieler mit sieben Punkten aus neun Partien punktgleich an der Spitze. Somit musste ein Stichkampf die Entscheidung bringen.

Nach zwei Schnellschachpartien, in denen ich mich mehrfach auf der Siegerstraße wähnte, Philipp sich aber stark verteidigte, stand es immer noch ausgeglichen. Jetzt gab es zwei Blitzpartien, von denen die erste auch Remis endete. In der zweiten Blitzpartie gewann Philipp eine Figur und letztendlich das gesamte Match.

Die Vereinsmeisterschaft von Philipp war vielleicht etwas glücklich, aber doch verdient, da er insgesamt die beste Leistung bot und ohne Niederlage durch das Turnier kam.

Auf dem dritten Platz landete mit Harm-Wulff Thelen mit 6,5 Punkten ein Routinier. Abgestiegen sind mit Wolfgang Preis und Volker Kühnast zwei Spieler, die aus privaten Gründen leider zwischenzeitlich aus dem Turnier aussteigen mussten.

Aufsteiger aus der B- in die A-Gruppe sind mit Volker Bosbach und Frank Lobbes zwei gestandene Spieler, die beide auch schon in der A-Gruppe gespielt und hier gute Leistungen geboten haben. Volker Bosbach gewann das B-Turnier souverän mit sechs Punkten aus sieben Partien und kam dabei nur einmal gegen Erich Schneider in Bedrängnis. Nachwuchshoffnung Jan-Magnus Bernecker erzielte einen sehr achtbaren dritten Platz und lässt auf weitere gute Leistungen hoffen. Abgestiegen in die C-Gruppe sind Gregory Yon und Arno Gnass.

 

Die C-Gruppe war in diesem Jahr auch sehr umkämpft, da mit einigen neu eingetretenen Senioren und mit den Neuzugängen Lisa und Michael Nölle eine ambitionierte und kämpferische Gruppe antrat. Nach vielen spannenden Spielen setzen sich schließlich Michael Hoferichter und Lisa Nölle im Kampf um den Aufstieg in die B-Gruppe durch. Michael Nölle wurde Dritter. Hartmut Melenk erzielte seinen ersten Sieg und Hartmut Höffken sein erstes Remis und erspielte sich die erste DWZ-Zahl.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

Schachbibliothek im Vereinsheim der BSF in der AWO

Wir haben eine neue Schachbibliothek in der AWO. Im größeren unserer beiden Räume haben wir von der AWO ein Fach erhalten, in dem wir die Bücher unserer Schachbibliothek ausstellen können.

Diese wurde bisher von Frank Lobbes zu Hause verwaltet und umfasst ca. 100 Bücher über sämtliche Schachthemen, wie Eröffnung, Mittel- und Endspiel, sowie Strategie, Taktik und Positionsspiel. Die Bücher werden in Kürze auch katalogisiert und nach Themen geordnet.

Alle Mitglieder der BSF sind herzlich eingeladen, in der Bibliothek zu stöbern, Bücher im Vereinsheim zu lesen, aber auch Bücher für das Lesen und Studieren zu Hause mitzunehmen. Die Ausleihe erfolgt formlos und auf Vertrauensbasis!

Der Vorstand wünscht allen Mitgliedern viel Spaß bei der Lektüre

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

Zwei Niederlagen für die erste Mannschaft der BSF in Folge in der NRW-Klasse

                    

Im März 2022 standen gleich zwei Begegnungen für die BSF 1 in der laufenden Saison der NRW-Klasse an. Leider verloren wir beide Partien und müssen wieder um den Klassenerhalt bangen.

Am 20.03 traten wir zur 4. Runde, die wegen Corona aus dem Januar verlegt wurde, beim SC Bonn Beuel 1 an. Hier mussten wir mit 3,5:4,5 eine äußerst knappe Niederlage hinnehmen, obwohl wir eine starke Mannschaftsleistung boten.

Besonders erwähnenswert ist der Sieg von Harm-Wulf Thelen, der an Brett 5 gegen den Spieler Andreas Basilius Gikas mit einer DWZ von 2143 gewann.

Die ersten vier Bretter hielten mit Stefan Bosbach, Manfred Harringer, Hans-Josef Weiser und Philipp Gelsok gegen Gegner mit deutlich höheren DWZ-Zahlen ein Remis. Auch Ersatzmann Frank Lobbes schaffte ein Unentschieden.

Am 27.03 spielten wir zu Hause in der 7. Runde gegen den Tabellen-Dritten vom SK Turm Euskirchen, der in Bestbesetzung antrat. Leider verloren wir hoch mit 2,5:5,5 Punkten. Wir spielten mit zwei Ersatzspielern und lagen schnell mit 0:4 hinten.

 

Eine hervorragende Leistung bot wieder einmal Manfred Harringer an Brett zwei, der seinen Gegner mit Weiß im Rossolimo-Sizilianer überspielte. Er gewann einen Bauern, erspielte sich ein positionelles Übergewicht und brachte den Sieg im Endspiel nach Hause

Auch Harm-Wulf Thelen gewann, wenn diesmal auch etwas glücklich, als sein Gegner in besserer Position die Stellung überzog. Philipp Gelsok erzielte ein Remis, wobei er immer leicht besser stand, aber nicht den entscheidenden Gewinnweg fand.

Zum Glück verlor die Konkurrenz auch und wir befinden uns immer noch auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Die nächsten beiden Saisonspiele gegen Siege und Hellertal sind entscheidende Duelle um den Klassenerhalt. Wenn wir hier 3 Punkte holen, könnte es erneut für den Verbleib in der der NRW-Klasse reichen.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

 

I

Die erste Mannschaft der BSF spielt im sechsten Saisonspiel in der NRW-Klasse 4:4 unentschieden bei der SV Bergneustadt/Derschlag 1

                    

Im sechsten Saisonspiel in der NRW Klasse konnten die BSF bei der SV Bergneustadt/Derschlag 1 ein 4:4 Mannschaftsremis erzielen und einen weiteren Punkt für den Klassenerhalt verbuchen.

Mit zwei Ersatzspielern machten wir uns am Sonntag, 27.02, auf den Weg zum 50 KM entfernten Gegner aus Bergeneustadt. Wir waren gewarnt, da der Gegner auf Platz drei in der Tabelle liegt und nicht schlecht sein konnte. Mit Hans-Josef Weiser und Harm-Wulf Thelen fehlten zwei etablierte Stammkräfte, die aber von Andreas Winckler und Joachim Metzing gut ersetzt wurden. Zum Glück fehlten beim Gegner auch drei Stammkräfte, so dass wir optimistisch ins Match, das von Schiedsrichter Schniggenberg geleitet wurde, gingen.

Nach ca. 3 Stunden hatten mit Manfred Harringer, Philipp Gelsok, Jochen Eilers und Oswald Gutt vier Spieler nach ausgeglichenen Partien remisiert und es stand zwei zu zwei.

Dann gelang es Joachim Metzing am achten Brett, einen Sieg zu erringen. Durch umsichtiges Spiel in der Aljechin-Verteidigung gewann er mit den schwarzen Figuren zwei Figuren für einen Turm und spielte das Endspiel mit guter Technik und routiniert nach Hause. Bravo Joachim!!!

Auch Andreas Winckler stand an Brett sieben sehr aussichtsreich. Er hatte für einen Minusbauern eine starke Angriffsstellung erzielt und alle Figuren waren auf den gegnerischen König gerichtet. Leider fand Andreas nicht die richtige Fortsetzung, so dass der Angriff von seinem Gegner abgeschlagen wurde und dieser mit dem Mehrbauern schließlich gewann. Schade, aber trotzdem eine sehr gute Leistung, Andreas…

 

Christian Heckötter geriet nach der Eröffnung in einen starken Angriff des Gegners, als dieser nach „Heckis“ großer Rochade mit Weiß die B-Linie öffnete und Matt drohte. Christian verteidigte sich aber kaltblütig und umsichtig und rettete sich schließlich ein „remises“ Endspiel. Puh…

Jetzt kam es am Spitzenbrett auf Stefan Bosbach an. Stefan hatte nach langem Kampf eine Figur gewonnen. Im Gegensatz hatte sein Gegner aber zwei verbundene und gefährlich vorgerückte Freibauern gebildet. Diese sind in unserem Vereinsjargon als „Thelen-Bauern“ bekannt. Der Kampf wogte hin und her und der Ausgang schien völlig offen. Schließlich konnte Stefan die Figur für die beiden Freibauern zurück opfern und damit das Mannschaftsremis sichern.

Im März spielen die BSF die siebte Runde gegen Euskirchen und holt die vierte Runde gegen Bonn Beuel nach. Danach haben wir sicherlich erste Erkenntnisse, wohin die Reise hinsichtlich des Klassenerhaltes geht. Es sieht zurzeit aber alles ganz vielversprechend aus, das wir zur Zeit auf einem Nichtabstiegsplatz liegen und alles in eigener Hand haben.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers

Alles Gute zum Neuen Jahr! – vom 1. Vorsitzenden der BSF, Oswald Gutt

                                                                         

Liebe Schachfreunde,

das Neue Jahr 2022 hat heute begonnen, und wir alle verbinden große Hoffnungen und Erwartungen damit, wohl aber auch Befürchtungen.

Seit nunmehr fast zwei Jahren sind wir in der Ausübung unseres schönen Sports durch die Ausbreitung des Corona-Virus eingeschränkt. Die Hoffnung auf Besserung beim letzten Jahreswechsel erfüllte sich nicht. Nach den relativen Ruhephasen in den Sommermonaten änderte sich seit dem Herbst die Lage wieder zum Schlechten. Die neu aufgetretene Omikron-Variante verbreitet sich rasch, und die daraus entstehenden Folgen für unsere Gesellschaft kann derzeit niemand annähernd voraussagen.

Im November hatte die Landesregierung bereits die 2G-Regel für Sportausübungen in geschlossenen Räumen verhängt, nur vollständig Geimpfte oder Genese durften daran teilnehmen und mussten dies jedesmal nachweisen. Seit dem 28. Dezember 2021 gilt nun die 2G+ – Regel, d.h. es muss zusätzlich ein negativer Schnelltest (nicht älter als 24 Stunden) oder negativer PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) beigebracht werden.

Den Bemühungen unseres Spielleiters Stephan Roder sowie den Verantwortlichen im Jugendbereich ist es zu verdanken, dass wir bisher auch unter 2G den Präsenz-Spielbetrieb aufrecht erhalten konnten, dafür gebührt ihnen unser aller Dank. Mit 2G+ stoßen wir allerdings an unsere organisatorischen Grenzen.

Daher haben wir in der letzten Woche im Gesamtvorstand beschlossen, unsere im Spiellokal stattfindenden Vereinsabende (sog. „Präsenzveranstaltungen“) für den Monat Januar 2022 auszusetzen.

Betroffen davon ist ein Monatsblitztermin, sowie drei Freitagabende, an denen die Vereinsmeisterschaft ausgetragen wird. Dank der umsichtigen Planung unserer Turnierleitung werden im Frühjahr genügend Zeitfenster für die Nachholung der Ausfälle zur Verfügung stehen. Zwar gilt die neueste Fassung der Corona-Schutzverordnung erst einmal nur bis zum 12.01.2022, doch eine dann erwartete Rücknahme der gerade beschlossenen Maßnahmen gilt doch als unwahrscheinlich.

Ende Januar werden wir im Vorstand neu entscheiden. Mitglieder, die ab 01.02.2022 gerne an einem Spielbetrieb auch unter 2G+ vor Ort teilnehmen würden, möchten uns dies bitte mitteilen. Bei hinreichender Resonanz werden wir versuchen, Präsenzveranstaltungen ab Februar wieder zu ermöglichen.

Nicht betroffen von diesen Maßnahmen sind unsere Vereinskinder und -jugendlichen. Sie unterliegen nach den Ferien wieder den Gesetzmäßigkeiten gemäß ihres Schülerstatus´, und können somit an den Einheiten des Jugendtrainings teilhaben.

Auch die Mannschaftskämpfe unterliegen natürlich der 2G+-Regel. Die verantwortlichen Verbände (Schachbund NRW und Kölner Schachverband) werden bei rechtzeitig eingereichten Spielverlegungswünschen den Vereinen entgegenkommen und Verlegungstermine einrichten (gilt vorerst für den Monat Januar).

Das Bildungswerk der AWO hat seine Veranstaltungen für den Januar abgesagt, Jochens Seniorenschulungen können aber stattfinden.

Liebe Schachfreunde, ich hätte Euch allen gerne einen anderen Jahresauftakt gewünscht, aber auch der Schachsport kann sich der aktuellen Situation nicht verschließen. Bitte nutzt unsere Angebote auf Lichess, auf unserer Homepage sind die Monatsblitztermine für das Internet hinterlegt, und auch dienstags und donnerstags ab 20:05 darf nach Herzenslust geblitzt werden.

Bitte denkt auch daran, eventuell noch ausstehende Beiträge zu entrichten, für entsprechende Fragen steht Euch der Schatzmeister gerne zur Verfügung.

Ich wünsche uns, dass wir gut aus dieser schwierigen Zeit kommen, bald wieder miteinander vor Ort Schach spielen können, und vor allem, dass wir gesund bleiben!

Alles Gute für 2022!

Oswald Gutt

  1. Vorsitzender Bergische Schachfreunde

Bergisch Gladbach, 1. Januar 2022

Die BSF verlieren im dritten Saisonspiel in der NRW-Klasse mit 2,5:5,5 bei den SF Stadtverwaltung Bonn 1

    

Die zweite Niederlage im dritten Saisonspiel in der laufenden Saison in der NRW Klasse musste unsere erste Mannschaft gegen die favorisierten Bonner deutlich mit 2,5:5,5 hinnehmen. Noch im letzten Jahr hatten wir die Bonner überraschend geschlagen und damit den Klassenerhalt gesichert.

Bis auf Ihren Berichterstatter, der leider kurzfristig wegen einer schweren Erkältung absagen musste und von Nuh Türkkan vertreten wurde, traten wir motiviert und optimistisch an, da bei Bonn corona-bedingt auch drei Stammspieler fehlten.

Leider ging das Spiel aber schlecht los. Manfred Harringer an Brett zwei und Harm-Wulf an Brett sechs, die sonst beide sehr solide spielen, mussten die Waffen früh strecken.

Diesen Rückstand konnten wir leider nicht mehr aufholen, da auch unser Spitzenbrett Stefan Bosbach und Hans-Josef Weiser verloren.

 

Christian Heckötter und Philipp Gelsok erzielten ein Remis. Besonders Philipp spielt mit jetzt zwei aus drei Punkten gegen starke Gegner eine starke Saison und verzeichnet einen aktuellen DWZ- Zuwachs von 16 Punkten.

 

Den einzigen Sieg holte unser Vorsitzender Oswald Gutt. In einer scharfen und kampfbetonten Partie mit einer hochgradigen Zeitnotphase behielt Os die Nerven und gewann mit etwas Glück des Tüchtigen. Die Partie könnt ihr als PDF Datei oder als PGN-Datei herunterladen.

 

Im nächsten Saisonspiel, das auf den 23.01.22 terminiert ist, werden wir wieder in Bonn gegen den SC Bonn Beuel antreten, wenn das Spiel corona-bedingt denn stattfinden kann. Hier gilt es wieder zu punkten, auch wenn die Bonner in der Tabelle auf Platz vor uns liegen.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit

Jochen Eilers

In Gedenken an unser Ehrenmitglied Manfred Bosbach

Liebe Schachfreunde,

leider habe ich eine traurige Nachricht:

Unser Ehrenmitglied und langjähriger Vorsitzender der Bergischen Schachfreunde, Manfred Bosbach, ist am 28. Oktober 2021 verstorben, er wurde 81 Jahre alt. Am 6. November fand die Beerdigung in seinem Heimatort Kürten-Dürscheid statt.

Noch vor einem Jahr, im Juni 2020, konnten wir ihm an dieser Stelle zu seinem runden Geburtstag gratulieren und ihm noch viele erfüllte Stunden beim Schach wünschen. Doch die Beschwernisse des Alters nahmen immer mehr zu und schränkten ihn in seiner Mobilität sehr ein. Dennoch zeigte er auch unter diesen Umständen einen unerschütterlichen Einsatz als Mannschafts- und Einzelspieler, und weiterhin großes Interesse an den Geschicken des Vereines, dem er beinahe 60 Jahre lang angehörte, und den er wie kein Zweiter geprägt hat.

Als dessen Nachfolger im Amt übernahm ich im Jahre 2000 einen sehr gut geführten Verein, der sich durch Kameradschaft, sportlichen Erfolg und solide Wirtschaftlichkeit auszeichnete. Diese Attribute haben auch heute noch Bestand, Manfred hat dafür die Grundlagen geschaffen.

Beispielhaft war auch sein Einsatz für unsere Schachjugend, die er viele Jahre lang betreute. Wenn wir heute mit Stolz auf rund 30 jugendliche Mitglieder blicken, so ist dies auch Manfreds Verdienst!

Manfred und ich kannten uns seit fast 40 Jahren, und so könnte ich seitenweise Begebenheiten, Anekdoten und gemeinsame Erlebnisse aufzählen. Vielen Weggefährten Manfreds in unserem Verein wird es sicher ebenso gehen.

Lieber Manfred, Du hast nun Deine letzte Reise angetreten, doch ich bin sicher, dass an einem anderen Ort ein schmuckes Schachspiel auf Dich wartet!

Deine Bergischen Schachfreunde wünschen Dir immer eine gute Partie!

 

Oswald Gutt

  1. Vorsitzender Bergische Schachfreunde 1923 e.V.

Bergisch Gladbach, 16. November 2021

Der Mannschaftskampf Weidenau-Geisweid I – Bergische Schachfreunde I vom 07.11.2021, ein Bericht von Mannschaftsführer Oswald Gutt

 

Endlich war es wieder so weit: Die Mannschaftssaison in der NRW-Klasse startete am 7. November für unsere 1. Mannschaft mit einem Auswärtsspiel im Siegener Ortsteil Geisweid, wo wir unseren letzten Wettkampf vor dem Corona-bedingten Abbruch 2020 ausgetragen hatten. Wir hatten dieses Match seinerzeit verloren und mussten in die (erfolgreich absolvierten) Stichkämpfe. Es galt also, etwas gutzumachen, aber die Vorzeichen waren nicht rosig.

Gleich drei Stammspieler standen nicht zur Verfügung, und erst zwei Tage (!) vor dem Wettkampf hatte ich meine Truppe beisammen. Mein Bruder Stefan Gutt aus der zweiten, sowie Joachim Metzing und Thomas Kremer aus der dritten Mannschaft waren bereit, uns zu helfen.

So ging es morgens um 09:30 Uhr bei miesem Herbstwetter, aber gut gelaunt nach Siegen im Mannschaftsbus, den Stefan Bosbach als Chauffeur wieder organisiert hatte (toller Service!).

Beim Blick auf die Mannschaftsaufstellung des Gegners war klar, dass dieser sich viel vorgenommen hatte, denn die Geisweider traten mit allen Stammspielern von Brett 1 bis 8 an!

Der Wettkampf gestaltete sich jedoch zu Beginn recht ausgeglichen. In der ersten Stunde konnte noch keine Partei einen signifikanten Vorteil verbuchen. Beim Blick auf unser 8. Brett kamen mir aber leise Zweifel, denn Thomas Kremer hatte sich für die Holländische Verteidigung entschieden, was im Prinzip o.k. ist, bei mir jedoch ein (subjektives) Unbehagen hervorruft, da dieser Aufbau immer mit einem positionellen Risiko verbunden ist. Doch zu unserer großen Überraschung wurde dort plötzlich remis vereinbart! Offenbar hatte Thomas alles im Griff und bescherte uns mit diebischer Freude einen wichtigen halben Punkt mit Schwarz.

Bis zur nächsten Entscheidung dauerte es noch eine Weile, daher erst mal ein Überblick über die weiteren Partien:

Stefan Bosbach knüpfte in seiner Eröffnungswahl an unseren letzten Stichkampf gegen Bonn an, als er mit Erfolg die Reti-Eröffnung wählte, und auch jetzt kam er recht gut ins Spiel.

Am 2. Brett gab es für Manfred Harringer einen Englisch-Reti-Katalanischen-Cocktail, wo noch nicht absehbar war, wem dieser Drink besser munden würde.

Philipp Gelsok hatte sich am 3. Brett für eine Art Panow-Variante (Caro-Kann) entschieden, Abschätzung: unklar bis leichter Vorteil für uns.

Ein Kuriosum ergab sich für Harm-Wulf Thelen mit den schwarzen Steinen am 4. Brett: Bis zum 12. Zug hatte er die gleiche Stellung auf dem Brett wie zwei Tage zuvor bei der Vereinsmeisterschaft. Er hatte diese königsindische Partie gewonnen, und so ging er mit unverkennbarem Optimismus an diese weitere Aufgabe.

Ich selbst erreichte am 5. Brett mit Weiß eine Position im Damengambit, die in den 80er Jahren als „Anti-Tartakower-Variante“ populär war. Weiß tauscht auf f6 seinen Läufer gegen den Springer, erzielt dafür aber gewisse Initiative im Zentrum (s. hierzu die Matches der beiden „großen Ks“, Kasparow und Karpow in den 80ern). Im weiteren Verlauf mutierte das Spiel zu einer Abtauschvariante, in welcher mein Gegner einen positionellen Fehler beging, der zu Bauernverlust führte und auch meinen Optimismus beförderte.

Mein Bruder traf auf den denselben Gegner wie im Vorjahr, seinerzeit endete ihre Partie remis. Stefan zeigte sich heuer kämpferisch und beantwortete dessen Damenindisch im Anzug mit der langen schwarzen Rochade, ungewöhnlich und schwer abzuschätzen.

Joachim Metzing, der beim entscheidenden Stichkampf im Juli gegen Stadtverwaltung Bonn einen wichtigen halben Punkt beigesteuert hatte, entschied sich in der Eröffnung für die Spanische Abtauschvariante in einer Form, wie sie der ehemalige Weltmeister Emmanuel Lasker vor dem Ersten Weltkrieg anwandte! Na dann, schaun mer mal!

Die Entscheidungen:

Harm-Wulf zog mit gutem Vertrauen „seine Königsindische“ durch. Er entwickelte Initiative am Königsflügel, erzielte durch ein geschicktes Manöver Materialvorteil und zwang seinen Gegner bald zur Aufgabe, 1,5 : 0,5 für BSF.

 

Mein Bruder hatte mittlerweile eine Gewinnstellung durch couragiertes Spiel erreicht. Aber die Zeitnot machte ihm einen Strich durch die Rechnung! Nach und nach verflüchtigte sich sein Vorteil, weil ihn die knappe Zeit nicht die richtigen Fortsetzungen finden ließ. Hinzu kam, dass sein trickreich agierender Gegner immer wieder gezielte Nadelstiche setzte und die Partie drehen konnte, somit stand es bald 1,5 : 1,5.

Philipp hatte sich derweil einen Mehrbauern erarbeitet, doch dieses Plus war im entstandenen Endspiel kaum zu realisieren, zumal es sich um einen Doppelbauern handelte. Das Remis war folgerichtig, also 2 : 2

Wenn ich einem Spieler meines Vereins einen „Methodik-Preis“ zusprechen wollte, wäre Manfred Harringer sicher ein heißer Kandidat. Man spürt, wie der gelernte Mathematiker die Stellungen seziert und dann daraus die richtige Essenz zieht.  Offenbar hatte er in einer aus meiner Sicht ausgeglichen Partie genauer gerechnet, eine Figur gewonnen und diesen Vorteil sicher verwertet, Spielstand 3 : 2 für BSF.

 

Und dann kam Lasker, ähem pardon, natürlich Joachim! In beeindruckender Manier hielt er mit seinen Springern den offensiven Bemühungen seines Gegenübers stand, bis dieser sich ausgetobt hatte. Dann kam die Stunde der Schimmel, die sich ans Verspeisen der Bauern machen konnten. Ein toller Sieg, ein Happy-Joachim und vielleicht auch ein erfreuter Lasker von Wolke Sieben, 4 : 2 für BSF!

Nun spielten nur noch Stefan an Brett 1 und meine Wenigkeit an 5. Mein Materialvorteil in Form eines Mehrbauern hatte sich bis in das Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Läufer erhalten. Doch beim Stand von 4 : 2 zögerte ich nicht lange, das Remis anzubieten, um den Mannschaftssieg abzusichern, nach erfolgter Annahme stand es somit 4,5 : 2,5, und unser Sieg war unter Dach und Fach.

Stefan am ersten Brett hatte bis zum Ende verbissen um den Sieg gerungen. Unter großer Anspannung für beide Protagonisten übersah Stefan einen Figurengewinn, der Gegner drehte die Partie noch, Endstand 4,5 : 3,5 für BSF, der durchaus auch höher für uns hätte ausfallen können, aber gewonnen ist gewonnen!

Oswald Gutt

Mannschaftsführer I. Mannschaft der Bergischen Schachfreunde

Bergisch Gladbach, 15.11.2021

Drei Teilnehmer der BSF auf der Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft in Bad Wiessee- ein Reise- und Turnierbericht von Jochen Eilers

 

Vom 30.10- 07.11 fanden am Tegernsee in Bad Wiessee die 24. Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft statt. Trotz Corona-Maßnahmen, wie 3G und Maskentragen im Turniersaal (außer am Brett) fand das Turnier großen Anklang und war hochkarätig besetzt.

Unter den 350 Teilnehmern im Feld, das vom GM Santos Latas Jaime aus Spanien angeführt und auch gewonnen wurde, befanden sich neben zahlreichen GM, IM und Spitzenspielern auch zahlreiche ambitionierte Amateure. Auch der Kölner Schachverband war u.a. durch zahlreiche Spieler von den KKS, Ford, Niederkassel und Lasker vertreten.

Von den Bergischen Schachfreunden nahmen mit Volker Kühnast, Jürgen Hertling und Ihrem Berichterstatter Jochen Eilers drei furchtlose Spieler teil.

 

In der malerischen Kulisse des Tegernsees bei teilweise strahlendem Sonnenschein erlebten wir eine wunderschöne Schachwoche mit Wanderungen, spannenden Partien ab 16.00 Uhr und danach beim Tagesausklang mit kulinarischen und geistigen Genüssen.

Auch „schachlich“ war das Turnier für uns ein Erfolg und wir waren alle drei mit Abschneiden im hochkarätigen Feld zufrieden.

Volker war mit einer Elo von 1788 als 247er von 350 Teilnehmern gestartet. Nach einem leichten Auftaktsieg gegen eine Nachwuchsspielerin sah er sich sieben Gegnern mit einer Elo von im Schnitt über 2000 Punkten gegenüber. Volker spielte sehr gut und solide. Lohn der Mühe:                                                                  er holte gegen die sieben Gegner insg. 2,5 Punkte und konnte sich über einen Elo-Zuwachs von 24 Punkten freuen. Seine beste Partie spielte er in Runde zwei, als er nach einer Zeitnotschlacht gegen Armin Höller aus Weilheim mit einer Elo von 2022 gewinnen konnte. Ich muss meine (augenzwinkerde) Meinung über seine „Kaffeehauseröffnungen“ doch noch einmal überdenken 😊.

Bärenstark spielte auch Jürgen Hertling. Mit einer Elo von 1751 gestartet, holte er in ersten sechs Runden drei Punkte gegen einen Gegnerschnitt von 1902 Elo-Punkten. In der siebten Runde hatte Jürgen die Gelegenheit, gegen die Kaderspielerin des DSB, Svenja Butenandt vom SC Bayern München mit einer Elo von 2047 zu spielen. Leider gab es hier trotz guter Gegenwehr eine Null.  Am Schluss musste Jürgen dem hohen Tempo und der starken Gegnerschaft etwas Tribut zollen, schaffte aber am Ende eine Elo-Performance von ca. 1800 Punkten.

 

 

Ich war mit meinen 1991 Elo-Punkten auf Startrang 161, also in der Mitte des Feldes gelistet. In der ersten Runde hatte ich nach einem Gambit einen Spieler mit Elo 2153 am Rande einer Niederlage, verlor aber leider im Endspiel noch.

 Dann lief es besser. Ich holte einige Punkte, konnte zwei starke Jugendliche (diese werden von Os gerne spaßeshalber „kleine Monster“ genannt) auf Distanz halten und spielte u.a. gegen Ingo Lindam von Lasker, der eine Elo von 2143 hat und 41 wurde, remis. In der letzten Runde bekam ich es dann „zur Belohnung“ mit einem IM aus Berlin zu tun, der meine Eröffnungsfehler beim „Rentner“ leider gnadenlos offenlegte und mich überspielte.

Insgesamt hat uns das von GM Sebastian Siebrecht hervorragend organisierte Turnier sehr gut gefallen und wir werden sicherlich wiederkommen.

Jochen Eilers

Erster Saisonsieg für die Bergischen Schachfreunde 1 in der NRW-Klasse

 

 

 

 

 

Im ersten Saisonspiel in der NRW Klasse-Gruppe 4 konnte die erste Mannschaft gegen die SV Weidenau/Greifswald 1 knapp mit 4,5:3,5 gewinnen und damit einen Grundstein für den Klassenerhalt legen.

Für den Mannschaftssieg, der knapp aber verdient war und deutlich höher hätte ausfallen könnten, gewannen Manfred Harringer, Harm-Wulf Thelen und Joachim Metzing. Ein Remis steuerten Philipp Gelsok, Mannschaftskapitän Oswald Gutt und Thomas Kremer bei.

Oswald wir in Kürze einen längeren Mannschaftsbericht veröffentlichen.

Auch die Senioren absolvierten ihr erstes Spiel gegen Hürth Berrenrath 1. Hier endeten die Partien von Oswald und Stefan Gutt, sowie von Wolfgang Krug und Johannes Selbach allesamt Remis, was ein logisches 2:2 Mannschaftsremis bedeutet.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Jochen Eilers