Thomas Freundlieb arbeitet hauptberuflich als Diplom-Sozialarbeiter und ist seit einigen Jahren nebenberuflich Schachtrainer. Seit 3 Jahren betreut er als Jugendtrainer den Nachwuchs der Bergischen Schachfreunde. Grund genug, ihm einige Fragen zu stellen….
In welchem Alter und wie kamst Du zum Schach? Wo spielst Du aktuell?
Meine erste Turnierpartie habe ich 1986 im Alter von 15 Jahren gespielt. Damals fing man oft erst später als heute damit an, Schach im Verein zu spielen. Aber 15 war selbst zu dieser Zeit ein spätes Einstiegsalter. Ein anderer Jugendlicher, den ich kennenlernte, spielte bereits in einem Schachverein und da ich die Spielregeln schon kannte, wurde ich einfach mal zum Training mitgenommen. Seitdem bin ich dabei. Vor 6 Jahren bin ich zur SG Niederkassel gekommen und spiele dort auch immer noch so oft wie möglich selbst in einer Mannschaft.
Welche Ziele hast du noch im Schach?
Meine Ziele betreffen derzeit eher die Trainertätigkeit als das eigene Spielen. Ein Ziel ist es, durch harte Arbeit die Trainingsteilnehmer/innen Schritt für Schritt so weit wie möglich voranzubringen. Natürlich spiele ich auch selbst immer noch gerne, aber es gibt hier schon Einschränkungen wegen fehlender Zeit.
Warum bist Du Schachtrainer geworden? Das ist doch eher ungewöhnlich, oder?
Zunächst wollte ich einfach meine Kenntnisse auf diesem Gebiet erweitern. Angefangen hat dann alles 2010 mit der Ausbildung zum C-Trainer. Die folgende Entwicklung war nicht von Anfang an geplant. Die sich bietenden Gelegenheiten, die Tätigkeit als Schachtrainer auszuweiten, habe ich aber immer gerne ergriffen.
Die bist Du vor 3 Jahren zu den BSF gekommen? Gab es da schon eine Jugendarbeit?
Oswald Gutt, der 1. Vorsitzende der Bergischen Schachfreunde, ist ja schon sehr lange passives Mitglied bei der SG Niederkassel. Dort lief bereits damals die Jugendarbeit sehr gut und Oswald wollte auch etwas für die Jugendarbeit in Bergisch Gladbach tun. Wir kamen über die Möglichkeiten ins Gespräch und ich hatte die Gelegenheit, 2016 mein Konzept dem Vorstand der Bergischen Schachfreunde vorzustellen. Daraus entwickelte sich die längerfristige Zusammenarbeit. Mit den damals wenigen Kindern und Jugendlichen im Verein wurde die Arbeit nach dem neuen Konzept begonnen.
Seit Deiner „Amtsübernahme“ hat sich bei Zahl der Kinder und Jugendlichen im Verein viel getan. Du machst hier einen hervorragenden Job! Bitte beschreib mal die Entwicklung aus Deiner Sicht.
Erstmal vielen Dank für das Kompliment. Dieses sollte aber dem ganzen Team gelten. Es ist gelungen, viele Vereinsmitglieder für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu gewinnen. Nur so ist Erfolg möglich. Wichtig ist auch ein langer Atem, um das Erreichte dauerhaft zu sichern.
Siehst Du bei den BSF Talente, die mittelfristig den Sprung in die erste oder zweite Mannschaft schaffen könnten?
Ja, da gibt es sicher einige Kinder und Jugendliche mit dem notwendigen Potenzial. Es ist aber immer auch die Frage, wie viel Arbeit jede/r Einzelne investiert, um im Schach voranzukommen. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Was würdest Du diesen Spielern bzgl. des Trainings und für ihre Entwicklung empfehlen?
Die regelmäßige Teilnahme am Training reicht alleine nicht aus, es sollten auch möglichst viele Turnierpartien gespielt werden. Außerdem ist es wichtig, ab einem gewissen Alter Eigeninitiative zu entwickeln. Dazu gehört auch der feste Wille, auf diesem Gebiet voranzukommen. Die Anleitung zum selbstständigen Arbeiten wird dann von den Trainern gegeben.
Wie siehst Du die zukünftige Entwicklung unserer Jugendarbeit? Ist der Verein Deiner Meinung hier gut aufgestellt?
Im Moment sieht alles gut aus, auch wenn es immer ein paar Punkte gibt, die noch verbessert werden können. Aber man muss aufpassen, dass man sich nicht auf bereits erreichten Erfolgen ausruht. Eigentlich geht es ja jetzt erst richtig los.
Das Interview wurde geführt von
Jochen Eilers
Referent für Öffentlichkeitsarbeit